Auf Initiative von Günter Zimmermann, findet am
7. Juli 2017 um 18 Uhr in den Räumen der Städtischen Bibliothek,
Hauptstraße 13 in Elsterwerda
eine Informationsveranstaltung zur „Germanischen Vergangenheit Elsterwerdas“ statt.
Bereits im 3. Jahrhundert n. Chr. ging es heiß her im Bereich des heutigen Industrie- und Gewerbegebietes (IGG) Elsterwerda Ost. Die damals hier siedelnden Germanen verhütteten Raseneisenerz recht
erfolgreich zu metallischem Eisen. Noch heute findet man die Brocken der Eisenschlacke aus dieser Zeit. Die Vielzahl der gefundenen Stücke deutet darauf hin, dass über den Eigenbedarf der Siedler
hinaus Eisen geschmolzen wurde.
Die Siedlungszeit wie auch Details zum Leben dieser frühen „Eisen-Hüttenleute“ konnten im Rahmen der archäologischen Erschließung des Gewerbegebietes näher bestimmt werden. So fand der von 1991 bis
1994 hier tätige Archäologe Dr. Martin Salesch heutiger Direktor des Vogtland-Museums Plauen u. a. eine etwa 90 Jahre lang existierende Siedlung, die zu den germanischen Stämmen zählenden Burgunden.
Diese wanderten, aus Richtung Schweden (von östlich der Oder) kommend, unter dem Druck der nachrückenden Goten langsam quer durch Europa bis in das heutige Frankreich (Völkerwanderung). Den meisten
Lesern ist sicher Burgund (Bourgogne) als französische Landschaft bekannt. Die Burgunden bzw. Burgunder haben nicht nur daher oder ob des wohlschmeckenden Burgunder-Weins einen hohen
Bekanntheitsgrad. So finden sich auch im Nibelungenlied die Burgunden mit ihrem Reich unter König Gunter und den zahlreichen bekannten Sagengestalten (z.B. Siegfried der Drachentöter) wieder.
Vielleicht finden sich Interessierte, die Freude haben, die Zeit der „Elsterwerdaer Burgunden“ einschließlich der damaligen Eisengewinnung näher zu recherchieren und öffentlich zu repräsentieren.
Günter Zimmermann hofft auf Informationstafeln vor Ort, die Ausstellung von Bodendenkmalen und auch Aktionen, wie das Schau-Verhütten von Eisenerz.
Als Referent wird der Archäologe Dr. Martin Salesch erwartet. Ich freue mich auf Sie und grüße Sie im Namen des Vortandes!
Ihre
Anja Heinrich