Kinder der vierten Klassen der Friedrich-Starke-Grundschule Elsterwerda unternahmen vor wenigen Tagen eine Historische Stadtwanderung gemeinsam mit den Vertretern des Heimatvereins Elsterwerda und
Umgebung e. V.
Gemeinsam mit der Vorsitzenden des Heimatvereins, Anja Heinrich und deren Stellvertreterin Ingrid Engelmann spazierten die Kinder durch die spannende Geschichte ihrer Heimatstadt Elsterwerda.
Kurzerhand verwandelten sich zwei der Schüler zu Stadtwächtern. Ausgestattet mit einer Laterne und einer Hellebarde führten sie den Zug der Wandersleute an. Begonnen am Treffpunkt „Hans Nadler
Galerie“ berichteten die freundlichen Mitarbeiter der Galerie, Frau Lange und Herr Hönicke viel zu den ausgestellten Werken und dem Namensgeber der Galerie. Gestärkt mit einem „Apfeltrunk“ folgten
sie den Spuren der Geschichte zum Marktplatz und dem ehemaligen Selkmann Haus, was leider abgerissen wurde.
Willkommen wurden die Wanderer auch in der Evangelischen Sankt Katherina Stadtpfarrkirche durch Herrn Pfarrer Spantig und dem Prädikant René Herrmann. Aufmerksam lauschten sie den Geschichten und
Berichten in diesem ehrwürdigen denkmalgeschützten Haus.
Interesse zeigten die Kinder auch an der Postmeilensäule und deren wichtiger verkehrstechnischer Bedeutung, wie auch der jahrelangen Mühen, diese Strecken vor Jahrhunderten zu kartographieren.
Dabei verwies Anja Heinrich auf die umfangreichen Recherchen zahlreicher Heimatfreunde, u. a. Eberhard Galle im Historischen Archiv der Stadt Elsterwerda.
Begeistert spazierten die kleinen Heimatforscher nun zum Schlosshof direkt zum wiederentstehenden Gärtnerhäuschen. Neugierig hinterfragten sie die Geschichte dieses beeindruckenden Hauses und
staunten über den Ananasanbau zu Zeiten der Entstehung des Schlosses. Das heute im Schloss befindliche Gymnasium anschauen zu dürfen, freute nicht nur die Kinder, sondern auch deren couragierte
Lehrerinnen, Eltern und die kleinen Gäste aus Halle, Caroline und Charlotte.
Im Goldsaal erfuhren sie erstmals von der geheimnisvollen Adligen, Franziska Krasińska. Sie stammte aus einer angesehenen Familie aus Polen und heiratete heimlich den sächsischen Thronfolger. Bis zu
ihrem Lebensende lebte sie im Schloss Elsterwerda. Anja Heinrich berichtete, dass sich Heimatfreunde, wie Dr. Gustav Bekker, Dr. Manfred Tarnick und Dr. Jochen Richter intensiv mit der Geschichte der
schönen Adligen beschäftigen.
Mit Unterstützung der Elsterwerdaer Bäckerei Grafe gab es zur Freude der Kinder frische Pfannkuchen im Innenhof des Schlosses. Die Erwachsenen erhielten vom Heimatverein eine große Ananas in
Anlehnung der Geschichte des Gärtnerhauses, was alle sichtlich erfreute!
Der Heimatverein Elsterwerda e.V. möchte sich ausdrücklich bei der Grundschule „Friedrich Starke“ für das Interesse an unserer Heimatgeschichte bedanken, insbesondere bei den Lehrerinnen Frau Erbisch
und Frau Flegel, sowie den begleitenden Eltern und den beiden Stadtwächtern, mit deren Unterstützung diese schöne Wanderung stattfand.
Anja Heinrich: „Die Vermittlung und das Erlebbarmachen unserer Heimatgeschichte ist für unsere Kinder wichtig und unerlässlich. Ganz gleich, wohin ihre Lebenswege führen, sollen sie wissen, was ihre
Heimat so besonders macht, dass Geschichte etwas Spannendes ist und sie sich gern an ihre Heimatstadt erinnern werden.“