Im April 1980 waren die Außenfassade sowie die untere Etage des Gebäudes fertiggestellt. 1981 konnten auch die Arbeiten in den oberen Räumen abgeschlossen werden. Über
die Nutzung des alten, neuen Fachwerkhauses war natürlich längst eine Entscheidung gefallen. Das Haus sollte kulturell genutzt werden. Es wurde am 15.04.1980 mit einer Personalausstellung des
Bildhauers Hans Eickworth als "Kleine Galerie im Fachwerkhaus" dem Kulturbund übergeben. Ab 1981 nutzte der Kulturbund auch die obere Etage als Büro- und Arbeitsräume.
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Anfängliche Zweifel zur Eröffnung einer Galerie, der Versuch, mit der Kunst in Elsterwerda zu leben, sind längst verflogen. Inzwischen haben nicht nur die Elsterwerdaer Bürger von ihr Besitz
ergriffen und mit unterschiedlicher Resonanz auf die ausgestellten Werke reagiert. Der Gedanke, in dem Fachwerkhaus eine Galerie einzurichten, kam natürlich nicht spontan und unüberlegt.
Kunstinteressenten und Kunstpräsentationen gab es in Elsterwerda schon lange vor der Eröffnung der Galerie:
So fanden sich Kunstinteressierte regelmäßig in einem "Freundeskreis der Bildenden Kunst" zusammen, deren Interessen und Wirken sich ständig weiterentwickelte.
Initiator dieses Freundeskreises war Dr. med. Manfred Tarnick. Er organisierte seit 1975 im Warteraum seiner Praxis in der Elsterstraße Ausstellungen und Kunstgespräche. Sein Warteraum reichte bald
nicht mehr aus, um die Kunstinteressierten aufzunehmen. Es mussten andere Räumlichkeiten gefunden werden. Die alte Schule in Kotschka erfüllte vorübergehend diesen Zweck. Leider konnten hier die
Kunstwerke aber nur für die Zeit des Kunstgespräches ausgestellt werden - ein fast ungerechtfertigter Aufwand. Auf dieser Grundlage begründet sich aber die Berechtigung, das Fachwerkhaus dem
Kunstbedürfnis der Bürger unseres Territoriums dienstbar zu machen.
Am 22.Mai 1982 erhielt die "Kleine Galerie im Fachwerkhaus", wie sie bis dahin allgemein hieß, den Namen Kleine Galerie "Hans Nadler".
Die Arbeit in der "Kleinen Galerie", die Organisation und Gestaltung von Ausstellungen und Galeriegesprächen erfolgte von Anfang an ehrenamtlich: von 1980 bis 1985 unter der Leitung von Herrn
Eberhard Matthes und seit 1985 durch Herrn Gerhard Scherf.